Heute hat eigentlich der Urlaub erst richtig begonnen. Na ja, nicht ganz richtig. Aber nun der Reihe nach. Am Freitag letzte Woche hatte „Kalle“ uns netter Weise zum Flughafen gebracht. Nach einer lockeren ca. 24 stündigen Anreise, die allerdings „im Flug verging“, trafen wir nach kurzer Taxifahrt in unserem gemütlichen kleinen Hotel in Fremantle ein. Jetzt war erst mal schlafen angesagt. Was macht man, wenn es Sonntag ist, die Motorräder im Hafen unter Zollverschluß stehen und sicherlich niemand zu bewegen ist die Bikes auszuhändigen.

Man fährt mit dem Ausflugsdampfer von Fremantle nach Perth und schaut sich da mal ein bisschen um.

Nach einem tollen Ausflugstag war dann Montag richtiger „Stress“ angesagt, dachten wir, war aber nicht so! Zunächst hatten wir auf der Packliste zwei „verbotene Medikamente“ stehen. Das brachte uns einen sogenannten „Zollbann“ ein.  Ohne die Anwesenheit dreier Zollbeamter ging hier rein gar nichts. Mit wirklich grimmigen ernsten Gesichtern forderten sie die Aushändigung der verbotenen „Drogen“. Nachdem die heiße Ware, Ohrentropfen und ein Päckchen Antibiotikum, die Besitzer gewechselt hatten, hellten sich die Mienen auf und der Rest der Kontrolle verlief freundlich. „By the way“, das mit der australischen Freundlichkeit ist schon bemerkenswert. Nicht nur am Zoll sondern vom Taxifahrer über die Bedienung im Pub bis zum Lagerarbeiter im Containerhafen ,sie alle waren ausgesprochen freundlich, hatten immer Zeit für einen kurzen „Smalltalk“ und waren überaus hilfsbereit, echt der“Hammer“. Nun hätten wir ja gerne die Motorräder mitgenommen. Aber so einfach geht das nicht. Jetzt musste erst einmal die Quarantäne-Abteilung der australischen Regierung ihr grünes Licht geben. „Das könnte bis zu zwei Tagen dauern“ hatte die Agentin der Spedition gesagt. Nach dieser Nachricht waren wir schon fast ein wenig frustriert, aber was will man machen. Beiläufig fragten wir den Mitarbeiter im Containerhafen ob es gar keine Chance gäbe das es schneller gehen könnte. Doch klar, er kennt die Beamten und die sind in der Nähe im Einsatz. Er würde mal fragen ob sie sich noch Zeit nehmen würden. Und das taten sie. Nach nur fünfminütiger Kontrolle und der Bewunderung für so saubere Maschinen ( Den fleißigen Putzhelfern sei noch mal gedankt ) war alles in trockenen Tüchern. Besser gesagt, zwar noch in Planen verpackt, aber das sollte sich schnell ändern.

Nach langen drei Stunden „Schwerstarbeit“ konnten wir mit den Motorrädern das Hafengelände verlassen. War alles in allem auch schon Urlaub, oder nicht? Ach, was vielleicht auch noch erwähnt werden sollte, den Dienstag hat Wolfgang dazu genutzt BMW -Perth zu besuchen. Da war noch was zu reparieren und BMW hatte darum höflich gebeten, als die Motorräder, wie schon berichtet, auf See waren. BMW Wegner hatte mit Perth den Termin vereinbart und dort hat alles echt super geklappt. Nach zwei Stunden war alles erledigt. Aber nun zu heute. Endlich ging es los. Wir konnten das nette freundliche Fremantle in Richtung Norden verlassen.

Bei angenehmen 20 Grad und schönem Sonnenschein hatten wir unserer erste Begegnung mit der australischen Tierwelt.

Gegen Abend als die Dämmerung begann machten wir noch die Bekanntschaft mit zwei Kängurus. Sie ärgerten sich deutlich sichtbar über zwei Biker die ihre Abendruhe störten. Fluchtartig  suchten sie das Weite. Gott sei dank in die richtige Richtung. Ausgehungert und total müde aber super zufrieden sitzen wir jetzt hier auf dem Zeltplatz.

Der direkt am Meer liegt und sehr schön ist.

Noch eine kleine Info. Ab sechs Uhr beginnt es recht zügig dunkel zu werden. Das ist auch die Zeit zu welcher hier die Rezeption und damit der Zugang zu etwas Essbarem schließt. Morgen wird erst einmal gründlich eingekauft. Während wir hier die letzten Zeilen tippen ist ein mächtiger Regenschauer niedergeprasselt. Na dann gute Nacht.