Das mit der frühen Abfahrt von Coral Bay nach Tom Price wurde nichts. Der Wecker, besser gesagt das iphone, weckte uns zwar zuverlässig um 4.00 Uhr. Eigentlich klingelte es pünktlich, wecken war gar nicht nötig! Draußen tobte ein fürchterliches Gewitter. Es hatte sich schon am Vorabend angekündigt. Schwere schwarze Wolken hatten die Abendsonne verdrängt und ließen nichts Gutes ahnen. Wir hatten das Zelt „dicht“ gemacht, uns Ohropax in die Ohren gesteckt und so erst mal gut geschlafen. Gewitter und Zelt ist schon so eine Sache. Irgendwann war das Gewitter trotz Ohrenstopfen nicht mehr zu überhören. Jetzt im Regen und vor allem mit dem Motorrad  als höchster Punkt durch den australischen Busch zu fahren, hatten wir keine Lust. Also sind wir liegen geblieben. Bei strahlenden Sonnenschein sind wir dann um 6.30 Uhr aufgestanden und haben uns auf den Weg nach Tom Price gemacht. Etwa 600 km sind heute zu fahren. Die Fahrt verlief gute 500 km reibungslos. Langsam hatte sich die Gegend von einer eintönigen kargen Buschvegetation in eine von roten Felsenformationen gezeichneten  Landschaft gewandelt. Die Temperatur war von 20 Grad am Morgen mittlerweile auf 35 Grad im Schatten angestiegen. Schatten gab es aber nicht. Jedenfalls nicht für uns. Lediglich die Sensoren der Temperaturfühler an den BMW Motorrädern lag im Schatten. Wo dran es nun lag, wissen wir nicht. Auf einmal begann Petra`s Motorrad zu stottern. Das ging fast 100 km so und war mehr als stressig – jetzt ist das „Stottern“ wieder weg. Die Gasannahme wieder einwandfrei. Mal sehen wie lange! Wir sind über Paraburdoo  gefahren, eine reine Bergarbeiterstadt.

Der TEREX unten ist eher ein kleine Vertreter seiner Art. Dieser hier wurde schon 1987 außer Betrieb genommen.

Am Ende sind wir gut und gar nicht so spät in Tom Price angekommen. Bei strahlenden Sonnenschein bauten wir unser Zelt auf und wollten uns eigentlich an einer Sitzbank mit Tisch häuslich  niederlassen, als ein Blick zum Horizont uns veranlasste die überdachte Gemeinschaftsküche des Campingplatzes aufzusuchen.

Und das war eine sehr gute Entscheidung! War das Gewitter in Coral Bay  schon nicht ohne, so ließ das beginnende Wetterleuchten nichts Besseres ahnen. Unsere Erwartungen wurden vielfach übertroffen. Was da über uns  an Gewitter hereinbrach, hatten wir noch nie erlebt. Die Pilbarra ist eine der heißesten und trockensten Regionen Australiens, aber wenn es regnet und gewittert, dann richtig. Das war nun wirklich die Feuertaufe für unser Zelt. Trotz heftiger Sturmböen und unglaublichen Wassermassen blieb es stabil und vor allem trocken. Am anderen Morgen wurden wir, wie schon in Coral Bay wieder von der strahlenden Sonne begrüßt.

Nach einem von lautem Kakadugeschrei begleitetem Frühstück  besuchten wir die riesige Erzabbaustätte die „Tom Price“ Mine. Ist schon gigantisch, wie sich hier riesige Maschinen im Tagebau in die Berge fressen.

Aber ein bisschen mehr an Inhalt hätten wir uns doch von der Firma Rio Tinto für unser Geld gewünscht. Könnten sich  mal ein Beispiel an der LKAB in Kiruna  in Schweden nehmen. Denn Rest des Tages haben wir mit Einkaufen ( Und jetzt? )

und „Relaxen“ und  dem Beobachten des Paarungsverhaltens von Kakadus und anderer Vögel verbracht. ( Wir sparen uns an dieser Stelle jedes Wortspiel. )