Die „Great Ocean Road“ muss warten! 29. Oktober 2017
Es ging alles ganz schnell. In der Nacht bekam Wolfgang Fieber. Trotz Paracetamol ging die Temperatur nicht runter. Warum, konnten wir uns nicht erklären. Keine weiteren Symptome auf eine Erkältung oder sonst irgend etwas. Am Morgen, wir hatten für heute eine Strecke von ca. 250 km bis nach Port Campbell geplant, viel es Wolfgang schwer das Motorrad zu händeln. Aber das Fahren ging dann irgendwie doch. Wir machten viele Pausen aber es wollte nicht besser werden. Völlig erschöpft schaffte es Wolfgang dann noch bis zu unserer Unterkunft in Port Campbell. Wolfgang wollte sich nur noch ins Bett legen. Aber da sahen wir die Ursache für das Fieber. Eine komplette Entzündung des rechten Unterschenkels. Ähnliches glaubten wir, hatte Wolfgang sich mal vor vier Jahren an der Ostsee eingefangen. Und das ist mit Paracetamol nicht in den Griff zu kriegen. Also ab ins Krankenhaus. Diesmal mit dem Taxi, mit dem Motorrad ging nichts mehr. Wir hofften, dass man uns nach einer kurzen Untersuchung mit guten Medikamente wieder ziehen ließ. Aber es kam anders als gedacht. Mittlerweile hatte sich Wolfgangs Zustand verschlechtert. Er musste in den Emergency Room, vergleichbar mit unserer Intensivstadion. Das ganze medizinische Programm was man sich so vorstellen kann, wurde abgewickelt. Man hatte den Verdacht, dass Wolfgang von einer Schlange oder Spinne gebissen worden sei. Vorweg, diese Frage konnte nicht mehr geklärt werden. Wir gehen immer noch davon aus das es „einfach“ nur ein Erysipel war. Irgendwann, Wolfgang war immer noch der Meinung er kuriert sich in der Unterkunft aus, eröffnete die Ärztin Petra, dass es sein könnte das Wolfgang an dieser Erkrankung sterben könne. Der Blutdruck viel auf 58 zu 27. Petra bekam ein Bett und durfte die Nacht mit wachen. Am anderen Morgen hatte sich der Blutdruck etwas stabilisiert. Auch wurden die Blutwerte besser. Das Fieber blieb und so auch Wolfgang im Krankenhaus. Jetzt wurde es langsam knapp mit dem Rückflug. Die Ärzte taten alles, Wolfgang so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu bringen. Dennoch waren sie nicht bereit, ihn vor Ablauf von weiteren 3-4 Tagen Krankenhausaufenthalt zu entlassen. Das tat Wolfgang dann auf eigene Verantwortung selbst. Ausgerüstet mit einem Powerpacket an Antibiotikum und Schmerzmittel ging es weiter, mit dem Leihwagen nach Melbourne. Während Petra alles organisierte ( Motorräder nach Melbourne, Leihwagen zurück, mit BMW Inspektion und Reifenwechsel klären und und und ) verbrachte Wolfgang einen ruhigen Tag im Hotelbett. In der Nacht von Freitag auf Samstag ging es dann um 2.30 Uhr zum Flughafen Melbourne. Vor uns lagen vierzehn Stunden Flug nach Dubai. Zuvor hatten die Ärzte im Krankenhaus Petra bearbeitet, dass Wolfgang nicht flugfähig sei. Sie müsse ihn davon abbringen zu fliegen. Am Freitag rief dann auch noch ein Arzt vom ADAC an, der das Ganze noch einmal wiederholte. Alles sicherlich lieb gemeint. Aber man muss auch sich selbst vertrauen und spüren was geht und was nicht. Wolfgang hatte keine Sekunde gezögert ins Krankenhaus zu fahren, aber jetzt war er davon überzeugt und fühlte, dass es ihm viel besser ging. Also war die Entscheidung nicht unvernünftig, sondern wohl überlegt. Und Glück hatten wir dann auch wieder. Der riesige Flieger war völlig unterbelegt, so dass die Passagiere, die wollten, sich in die Mitte des Fliegers auf vier Sitzen ausbreiten konnten. So hat Wolfgang fast vierzehn Stunden im Flugzeug, nur unterbrochen um zu Essen und zu Trinken, gut gelegen und geschlafen. Gut ausgeruht kamen wir in Dubai an und der Rest nach Düsseldorf war dann nur noch ein „Klacks“. In Düsseldorf holten Angela und Karsten uns ab und so sind wir wohlbehalten in Solingen angekommen. Die „Great Ocean Road“ muss halt bis nächstes Jahr warten.
Wat wells de maache? Et kütt wie et kütt.
Aber ganz Wichtig!!!
Et hätt noch emmer joot jejange.
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